Beinarterienaneurysmen treten häufiger bei Männern auf, gehäuft auch doppelseitig und typischerweise im Rahmen einer allgemeinen Neigung zu Gefässerweiterungen. Die Ursache ist in den meisten Fällen die Arteriosklerose. Aneurysmen der Leistenarterien (Femoralaneurysmen) und der Kniearterien (Poplitealaneurysmen) platzen selten. Sie sind vor allem deshalb gefährlich, weil sie wandständige Gerinsel enthalten, welche kleine Embolien verursachen können und die kleinen Gefässe in den Beinen verstopfen. Dies kann die Durchblutung des Beines gefährden. Wenn dies nicht frühzeitig erkannt wird, kann das Bein nicht mehr gerettet werden und stirbt ab. Dann droht die Amputation. In der akuten Phase wird versucht, die verstopften Gefässe mit Medikamenten oder mittels Katheter wieder durchgängig zu machen. Alternativ die Durchblutung des Beines durch eine Bypass-Operation wiederhergestellt werden.

Operation
Femoralaneuysmen, welche keine Symptome machen, werden ab einem maximalen Durchmesser von drei Zentimetern operiert, Poplitealaneurysmen ab zwei Zentimetern, um Komplikationen wie Embolien oder Gefässverschlüsse zu vermeiden. Mit einem Ultraschallgerät können Durchmesser und Ausdehnung der Gefässerweiterung erfasst werden. Mit einer Computer-Tomographie oder Magnetresonanz-Tomographie wird der Gefässbaum des Beines vor der Operation dargestellt. Nicht selten ist auch eine Angiografie (Kontrastmitteldarstellung der Arterie) sinnvoll, wenn man genaue Informationen über die Qualität der Unterschenkelarterien benötigt, um einen Eingriff zu planen. Bei Femoralaneurysmen wird das erweiterte Gefäss durch einen Leistenschnitt in den meisten Fällen mit Hilfe einer Kunststoffprothese ersetzt. Poplitealaneurysmen werden mit einer Vene ersetzt oder mit einem Venenbypass ausgeschaltet. Dazu wird eine oberflächliche Beinvene verwendet, die im Ultraschall dargestellt werden kann. Diese Eingriffe haben eine gute Prognose. Komplikationen wie Blutungen, Gefässverschlüsse, Infektionen und Wundheilungsstörungen sind selten.

Nachbehandlung
Die Patienten sind nach einem Wahleingriff rasch wieder mobil und dürfen das Bein voll belasten. In der Regel müssen stärkere Blutverdünnungsmittel über drei bis sechs Monate eingenommen werden. Eine Sekundär-Prophylaxe bei Risikofaktoren wie erhöhtes Cholesterin, Bluthochdruck oder Rauchen ist sehr zu empfehlen. Weil periphere Aneurysmen häufig beidseitig oder auf verschiedenen Etagen auftreten können, ist eine regelmässige Nachkontrolle durch einen Gefässspezialisten notwendig.