Definition und Symptome
Ein popliteales Entrapment-Syndrom (PAES) ist eine symptomatische Einengung der Kniekehlenarterie (A. poplitea) durch Muskeln oder Muskelsehnen in der Kniekehle. In den meisten Fällen sind es fehlverlaufende Muskelzügel der Wadenmuskulatur, welche bewegungsabhängig die Kniegelenksarterie einengen und bei längerer Erkrankungsdauer auch die Gefässwand im betroffenen Bereich schädigen können. In selteneren Fällen kann insbesondere bei Sportlern auch lediglich eine kräftige Muskulatur unter Belastung ursächlich sein. Letztes wird als „funktionelles Entrapment-Syndrom„ bezeichnet. Die Patientinnen und Patienten leiden unter belastungsabhängige Wadenschmerzen, ähnlich wie bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (Schaufensterkrankheit).
Diagnostik
Bei Verdacht auf PAES erfolgt eine ausführliche Anamnese des Patienten, eine klinische Untersuchung, eine Ultraschall und eine kontrasmittelgestützte Magnetresonanz-Angiographie (jeweils in Ruhe und in Funktionsstellung des Fusses). Als Leitsymptom gilt, dass die Fusspulse bei bestimmten Bewegungen verschwinden. Dazu zählen Streckung des Knies und die Dorsalflexion des Fusses.
Therapie und Nachsorge
Eine operative Dekompression der betroffenen Kniekehlenarterie ist die Therapie der Wahl, ausser beim funktionellen Entrapment-Syndrom. Dabei werden komprimierende Muskelanteile entfernt. Falls bereits eine Schädigung des Gefäßes vorliegt, muss dieses ersetzt werden, meist durch die körpereigene Vene des betroffenen Beins. Im Falle eines Gefässersatzes kann ggf. die Einnahme von Blutgerinnungshemmern (z.B. Aspirin) auf Dauer notwendig sein. Eine weitere regelmässige Kontrolle der Gefässe ist bei Beschwerdefreiheit in den meisten Fällen nicht erforderlich.